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Zahl der Existenzgründungen rückläufig
06.06.2012
Nach neuesten Berechnungen des IfM Bonn waren in Deutschland im Jahr 2011 rund 401.500 Existenzgründungen zu verzeichnen. Die Zahl der Existenzgründungen liegt damit um 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang resultiert aus der rückläufigen Entwicklung sowohl der Kleinbetriebsgründungen (-4,1 Prozent) als auch der Gründungen mit einer größeren wirtschaftlichen Bedeutung, den sogenannten Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen ( 2,2 Prozent). Neben der guten konjunkturellen Entwicklung, die einen Rückgang der Gründungsaktivitäten bei deutschen Staatsbürgern zur Folge hatte, dürfte auch die geänderte Rechtslage eine Rolle spielen - der Wegfall der beschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger der acht osteuropäischen Staaten, die am 1.5.2004 der EU beigetreten sind (EU-8-Staaten). Die bisherige Regelung hatte bei Polen, Tschechen, Ungarn, Slowaken, Slowenen, Esten, Letten und Litauern, die in Deutschland arbeiten wollten, zu Ausweichreaktionen, vor allem zur Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, geführt. Im Jahr 2005 meldeten rund 35.400 Bürger aus EU-8-Staaten eine Unternehmensgründung an, 2010 waren es bereits rund 52.500. In 2011 ist die Zahl dieser Unternehmensgründer um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 49.700 zurückgegangen. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der übrigen ausländischen Unternehmensgründer um 14,3 Prozent gestiegen. Die unbeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit seit dem 1. Mai 2011 führt somit wie erwartet zu geringeren Gründungsaktivitäten bei den Bürgern aus den EU-8-Staaten.