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Saar-Arbeitsmarkt entfernt sich weiter vom Beschäftigungsziel

Im November ist die Arbeitslosigkeit an der Saar abermals gesunken und folgt damit weiter dem saisonüblichen Verlaufsmuster.

28.11.2025

Im November ist die Arbeitslosigkeit an der Saar abermals gesunken und folgt damit weiter dem saisonüblichen Verlaufsmuster. Aktuell sind hierzulande 38.070 Menschen arbeitslos, Das sind zwar 711 Personen weniger als im Vormonat, im Vergleich zum November 2024 wurden aber 894 Arbeitslose oder 2,4 Prozent mehr gezählt. Seit Oktober 2022, also seit mehr als drei Jahren, steigt damit die Arbeitslosigkeit gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat. Die Saar-Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 7,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie sieben Prozent. Im Bund sank die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Dort liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 6,1 Prozent. Im November 2024 lag sie bei 5,9 Prozent.

Auch im Länderranking zeigt sich weiterhin die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nur sechs Bundesländer weisen seit längerer Zeit eine höhere Arbeitslosenquote auf. Wie groß der Rückstand inzwischen ist, belegt ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner aktuellen Quote von 3,9 Prozent. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt nach wie vor Bremen, aktuell mit 11,2 Prozent.

In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes verlief die Entwicklung im November uneinheitlich. So verharrte die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen im Saarland bei 6,1 Prozent, während sie im Bund leicht von 5,6 auf 5,5 Prozent sank. Umgekehrt sank die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen im Saarland von 7,3 auf 7,2 Prozent, im Bund liegt sie hingegen bereits seit Monaten konstant bei 6,4 Prozent. Die Quote arbeitsloser Ausländer verringerte sich an der Saar recht kräftig von 19,9 auf 19,4 Prozent und im Bund etwas schwächer von 14,3 auf 14,1 Prozent. Ausländer stellen im Land 36,5 und im Bund 36,3 Prozent aller Arbeitslosen (registriert nach § 16 SGB III). Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund in allen betrachteten Teilsegmenten des Arbeitsmarktes weiterhin mehr oder weniger deutlich hinterher.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar ist im September gegenüber August (neuere Daten liegen noch nicht vor) weiter gestiegen (+2.400). Gegenüber dem Vorjahresmonat (September 2024) verzeichnet das derzeitige Beschäftigungsniveau mit 391.900 Stellen allerdings erneut einen Rückgang: -2.144 Arbeitsplätze. Das entspricht einem Beschäftigungsverlust von 0,5 Prozent und ist inzwischen bereits der zwanzigste Rückgang in Folge. Im langjährigen Mittel beträgt der Beschäftigungsaufwuchs im Saarland daher auch nur noch magere +0,3 Prozent. Das gibt Anlass zur Sorge, denn binnen eines Jahres gingen allein im Verarbeitenden Gewerbe 3.900 Arbeitsplätze verloren. Das zeigt unverkennbar, dass die fortdauernde Rezession sowie die Klima-Transformation die saarländische Wirtschaft weiterhin schwer belasten.

Im aktuellen Länderranking der Beschäftigungsentwicklung liegt das Saarland gemeinsam mit Sachsen-Anhalt auf dem drittletzten Platz vor Thüringen und Sachsen. Mittlerweile sinkt die Beschäftigung aber auch in Berlin und sogar in Bayern. Das erklärt auch, dass im Bund insgesamt der Beschäftigungszuwachs inzwischen zum Stillstand gekommen ist. Der Bundesdurchschnitt liegt aktuell bei exakt null Prozent und damit klar unter dem langjährigen Durchschnitt von +1,2 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit ist im November erneut leicht gesunken und folgt damit dem üblichen Saisonmuster. Von einer Trendwende kann dennoch keine Rede sein: Die Zahl der Arbeitslosen liegt weiterhin über dem Vorjahresniveau, und die anhaltende Rezession in der Industrie wird den Arbeitsmarkt zusätzlich belasten. Jetzt braucht es echte Strukturreformen. Die Unternehmen müssen spürbar bei Energiepreisen, Lohnnebenkosten und Bürokratie entlastet werden. Erst wenn Arbeit wieder bezahlbar ist, investieren Betriebe am Standort und schaffen neue Jobs. Bleiben diese Reformen aus, rückt das Ziel der Landesregierung von 400.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in weite Ferne. Bereits heute ist absehbar, dass die Beschäftigung im Saarland deutlich unter dem Vorjahr liegen und mit weniger als 390.000 im Jahresdurchschnitt noch weiter von der Zielmarke abrücken wird. Für die Politik sollte das ein Weckruf sein: Nur spürbare Reformen bringen den saarländischen Arbeitsmarkt zurück auf Wachstumskurs." So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (28. November) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.


Schaubild: Arbeitsmarktentwicklung im Saarland (png)

Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Bund (png)

Arbeitsmarkt Schaubild Bundesländer mit höheren Arbeitslosenquoten als im Saarland (png)
Arbeitsmarkt Entwicklung der Beschäftigung im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Beschäftigung im Vergleich zum Bund (png)