Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks

Internetpräsentation IHK Saarland - Partner der Wirtschaft


Aktuelles

Kennzahl: 17.15632

Saarwirtschaft auf Erholungskurs

Geschäftsaussichten deutlich verbessert

24.09.2020

Die saarländische Wirtschaft hat nach dem tiefen Einbruch im Frühjahr über die Sommermonate die Trendwende geschafft. Derzeit spricht einiges dafür, dass die Erholung in den kommenden Monaten noch an Kraft gewinnen könnte. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Aussichten für die kommenden sechs Monate. Nachdem der IHK-Lageindikator bereits in den beiden Vormonaten gestiegen war, verbesserte er sich im September nochmals um 1,4 Punkte auf minus 3,1 Zähler. Weiter aufwärtsgerichtet sind auch die Erwartungen der Betriebe. Mit einem Sprung um 6,1 Punkte nach oben erreichte der IHK-Erwartungsindikator mit nunmehr minus 1,0 Zählern seinen besten Wert seit Mai 2019. Hauptursächlich dafür sind nochmals verbesserte Geschäftsaussichten in Teilen der Saarindustrie und in der IT-Branche. „Der Corona-Konjunktursturz ist vorbei. Dank der Rettungsmilliarden von Bund und Land befindet sich die Saarwirtschaft auf Erholungskurs. Die Binnennachfrage ist angesprungen. So profitieren etwa der Handel und die Gastronomie von der Mehrwertsteuersenkung und vom Kinderbonus. Aufwärtstendenzen zeichnen sich auch in der Industrie ab. Allerdings dämpfen hier strukturelle Herausforderungen eine schnelle Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Weiterhin schwierig bleibt zudem die Absatzlage auf den wichtigsten Auslandsmärkten der Saarwirtschaft. Der Export dürfte daher bis auf weiteres als Konjunkturmotor ausfallen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Ergebnisse der September-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 21 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 54 Prozent mit befriedigend und 25 Prozent mit schlecht. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen aus der Medizintechnik, dem Ernährungsgewerbe, der Elektroindustrie, dem Stahlbau sowie der Bauwirtschaft. Bei den Gießereien sowie in den Kernbranchen der Saarwirtschaft – der Stahlindustrie, dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau – ist die Lage dagegen weiterhin angespannt. Über alle Branchen gerechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 23,5 Prozent und damit um 3,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen (Bund: -13,3 Prozent). Der Auslandsumsatz des Verarbeitenden Gewerbes büßte sogar 24,9 Prozent (Bund: -15,9 Prozent) ein.

Deutlich besser ist hingegen die Stimmung in weiten Teilen des Dienstleistungssektors. Insgesamt berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Lebhafte Geschäfte vermelden die IT-Branche und die Versicherungswirtschaft. Im Handel, bei Banken, unternehmensnahen Dienstleistern und im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Ein Großteil der Tourismus-, Veranstaltungs- und Freizeitwirtschaft befindet sich dagegen infolge behördlicher Anordnungen weiter in einer äußerst schwierigen Situation.

Vorsichtiger Optimismus

Die Unternehmen gehen mit vorsichtigem Optimismus in das kommende Winterhalbjahr. Insgesamt rechnen 13 Prozent mit besseren, 73 Prozent mit gleichbleibenden und 14 Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen aus der Elektroindustrie, vom Maschinenbau, der Medizintechnik und aus der IT-Branche. Im Fahrzeugbau sind die Aussichten angesichts der anhaltenden Absatzschwäche und der ambitionierten Klimaschutzziele eher verhalten. Über alle Industriebranchen hinweg lagen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in den ersten sieben Monaten mit minus 24,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (Bund: -14,9 Prozent). „Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie steigt gegenwärtig wieder die Unsicherheit bei Unternehmen und Verbrauchern. In solch einer Situation darf es deshalb keine zusätzlichen Belastungen durch Steuern, Abgaben und noch mehr Bürokratie geben. Im Gegenteil: Die Wirtschaft braucht jetzt ein Belastungsmoratorium“, so Klingen.

Konjunktur 09/2020 (jpg)
Konjunkturindikatoren 09/2020 (jpg)